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lackieren  
   
© Bernd Wolf 2006 Die Vervielfältigung und Verbreitung dieses Textes bedarf der Zustimmung des Autors.

Beschreibung

Lackieren von Kunststofftanks, z. B. Acerbis

 

 

Teil I, die Innenlackierung

Index

 

 

Theorie

So, nachdem wir den theoretischen Teil abgearbeitet haben, schreiten wir nun zur Praxis. Vorab sei gesagt, dass die Innenbeschichtung grundsätzlich von jedem vorgenommen werden kann, der etwas handwerkliches Geschick hat.

Teil II,
die Außenlackierung
 
Kontakt

Vorbereitungen

 

Einkaufsliste

- Bremsenreiniger
- Spiritus oder Isopropanol
- Handelsnamen: Nahtschutzlack, Desmodur E 1240, Tank- Innenbeschichtung 375 ml sind vollkommen ausreichend.

 

 

Neuer, ungebrauchter Tank

Der Idealfall ist natürlich ein taufrischer, flammneuer Kunststofftank. Den braucht man nur mal mit Spiritus oder Isopropanol ausschwenken, wegen Staub, trocknen und kann dann loslegen. Wer ein neues Fass hat, der kann bei „Durchführung“ weiterlesen.

 

 

Gebrauchter Tank

Das ist wohl der häufigste Fall.

Nachdem der Tank vollkommen entleert und abgebaut ist, sollte man alle Anbauten wie Benzinhähne und Tankdeckel entfernen. Wer zu Hause, oder auf der Arbeitstelle, Druckluft hat, kann den Tank nun trocken blasen. Hilfreich kann dazu auch etwas Bremsenreiniger sein, dann verdunstet der Sprit noch schneller. Nun muss man sich den Tank von innen sehr genau ansehen. Wenn Dreck (Staub, Sand usw.) im Inneren ist, sollte man versuchen, so viel möglich davon heraus zu bekommen. Dies kann mit Wasser und Seife, Kaltreiniger oder sonstigen geeigneten Mitteln geschehen. Meistens sind mechanische Hilfsmittel wie Bürsten unnötig, könnten aber hilfreich sein und die Prozedur verkürzen. Häufig handelt es sich aber auch um Ablagerungen aus dem Sprit. Diese müssen erst aufgelöst werden, z. B. mit Hilfe von Spiritus oder Isopropanol. Bremsenreiniger (Isopropanol und Treibgas) kann auch hier hilfreich sein, da die Sprühdose noch zusätzlich einen scharfen Strahl erzeugt und in Ecken kommt. Aber bitte, aus Sicherheitsgründen, kalt, nicht warm machen! Und bitte nicht dabei Rauchen! Und bitte die verwendeten Lösemittel korrekt entsorgen! Danach wieder alles gut austrocknen lassen (Druckluft, oder 2- 3 Tage in der Garage).

 

 

Durchführung

Nachdem alles trocken ist, werden die Öffnungen des Benzinhahns verschlossen, wenn es geht, mit einem zurechtgeschnittenen Korken. Tut Euch den Gefallen und sichert den Korken von außen mit einem Klebestreifen.

Ab jetzt bitte nur noch mit Gummihandschuhen arbeiten!

Öffnet vorsichtig die Dose und füllt den Inhalt vollständig in die Tanköffnung. Tanköffnung verschließen (alter Tankdeckel, Panzerband) und jetzt schön hin und her schwenken. Bewegt den Tank so, dass überall Material hinkommt. Wenn das Material eingefärbt ist, z. B. rotbraun oder grau, kann man prima sehen, wo das Material hingelaufen ist. Sollte etwas davon an den Tank außen kommen, ist das kein Problem. Das Material ist schleifbar und vollkommen normal überlackierbar. Ist alles beschichtet, Tank umdrehen und überschüssiges Material aus dem Tankloch auslaufen lassen. Das Material kann wieder zurück in die Dose. Wenn die Dose fest verschlossen wird, kann man das Material durchaus 6 Monate lang für weitere Beschichtungen nutzen.

 

 

Trocknung

Das Material trocknet durch Verdunsten von Lösemitteln und Aufnahme von Luftfeuchtigkeit.

Aber bitte kein Wasser in den Tank schütten, um die Trocknung zu beschleunigen, denn sonst gibt es PU- Schaum!

Diese Trocknung dauert, je nach Temperatur, Luftbewegung und Luftfeuchtigkeit, etwa 3 – 5 Tage, aber da der Tank mit großer Wahrscheinlichkeit ja auch von außen lackiert wird, spielt die Trocknung wohl nur eine untergeordnete Rolle. Nach Ende der Trocknung ist die Beschichtung beständig gegen Benzin.

Diese Beschichtung funktioniert übrigens auch bei Blechtanks, z. B. zur Vorbeugung oder wenn der Tank von innen entrostet wurde.

 

 

Alternativen

Diese Beschichtung ist natürlich auch mit einem handelsüblichen, lösemittelhaltigen 2- Komponenten- PUR- Klarlack möglich, den man z. B. bei Spezialisten für Autoreparaturlackierungen (teuer) kaufen kann (z. B. Sikkens, Lesonal, Spiess Hecker usw.). Dieser Klarlack sollte dann aber elastisch eingestellt (für Kunststoff) sein, da er sonst feine Risse bildet und die äußere Beschichtung damit wieder unterwandert wird. Der Nachteil ist, dass man mit zwei Komponenten arbeiten muss, die zusätzlich auch noch sehr genau nach Mischungsverhältnis gemischt werden müssen und der überschüssige Lack danach entsorgt werden kann. Außerdem müsst Ihr euch, am besten schriftlich, bestätigen lassen, dass das Material nach Aushärtung auch wirklich dauerhaft beständig gegen Treibstoffe ist.

 

 

Anmerkung

Wie Ihr sicher verstehen könnt, kann ich für die Beschichtung natürlich keine Garantie übernehmen, da der Erfolg ganz stark von der Vorreinigung, also vom Untergrund abhängt. Deshalb tut Euch den Gefallen und spart nicht an Zeit bei der Vorreinigung.

Solltet Ihr Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Materials haben, meldet Euch bei mir, ich kann Euch Bezugsquellen in eurer Nähe nennen.