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© Bernd Wolf 2006 Die Vervielfältigung und Verbreitung dieses Textes bedarf der Zustimmung des Autors. |
Beschreibung Lackieren von Kunststofftanks, z. B. Acerbis
Teil II, die Außenlackierung |
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Theorie |
Und nun, nachdem wir den Tank von innen beschichtet haben, wollen wir natürlich auch, dass der Tank von außen schön wird. Vorab sei gesagt, dass auch die Außenbeschichtung grundsätzlich von jedem vorgenommen werden kann, der etwas handwerkliches Geschick hat, vorausgesetzt man hat das nötige Equipment. Etwas Erfahrung beim Lackieren kann natürlich auch sehr hilfreich sein. |
Teil I, Innenlackierung |
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Kontakt |
Vorbereitungen |
Nötige Ausrüstung - Kompressor
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Einkaufsliste - Schleifpapier, verschiedene Körungen, auch 1200er, wasserfest
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Neuer, ungebrauchter Tank Der Idealfall ist natürlich auch hier ein taufrischer, flammneuer Kunststofftank. Den braucht man nur mal mit Spiritus, Isopropanol oder Silikonentferner abwaschen, trocknen, mit dem Staubbindetuch sorgfältig abwischen und kann dann loslegen. Wer einen neuen Tank hat kann bei „Durchführung“ weiterlesen.
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Gebrauchter Tank Das ist wohl wieder der häufigste Fall. Nachdem der Tank nun von innen lackiert ist, kann man mit der Vorbereitung beginnen. Zuerst muss der Tank von außen gut gereinigt werden. Dies kann man zuerst mit warmer Seifenlauge erledigen, um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Als nächstes kommt die Kontrolle nach Kratzern. Grobe Unebenheiten sollten vorher mit Polyesterspachtel verspachtelt werden. Dabei darauf achten, dass die gespachtelten Einzelflächen nicht zu groß werden, da sonst später an diesen Stellen Risse auftreten könnten. Kleinere Unebenheiten werden später mit dem Füller noch geglättet.
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Durchführung Nachdem alles relativ glatt ist, kann man mit dem Auftrag des Haftprimers bzw. Füllers begonnen werden. Der Haftprimer wird gleichmäßig und dünn aufgetragen. Sollten jetzt Läufer auftreten, ist das kein Problem, die können nach dem Trocknen immer noch entfernt werden. Wer an dieser Stelle feststellt, dass Lackieren nicht sein Ding ist und überall Läufer auftreten, sollte mit dem „Do-it-yourself“ aufhören und zu einem Lackierer gehen! Denn jetzt ist die weitere Ausführung bzw. Beendigung der Arbeit vom Fachmann noch relativ preiswert. Alles, was danach noch auflackiert wird, wird immer schwieriger und die Beendigung wird dann entsprechend teurer. Nach der Trocknung (wer die Möglichkeit hat, kann das auch ruhig bei 60 – 80 °C in einem Umluftofen machen) muss man sich den Tank von außen wieder sehr genau ansehen. Unebenheiten, Läufer usw. lassen sich nun prima mit 500er Schleifpapier beseitigen. Aber bitte Papier nicht nass machen, sonst saugt sich der Primer / Füller mit Wasser voll, was dann schlecht wieder abgegeben wird. Sollte an einigen Stellen wieder der Untergrund zum Vorschein kommen, muss erneut eine Füllerschicht aufgetragen werden. Dies kann bis zu fünfmal nötig sein, abhängig davon, welchen Anspruch man zuletzt an die Qualität der lackierten Oberflächen stellt. Wenn man mit der Qualität der Oberfläche zufrieden ist, kann man mit der nächsten Lackschicht beginnen.
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Variante A: Basislack (Basecoat) in Wunschfarbe und Klarlack Der Basislack wird einmal dünn, gleichmäßig und deckend aufgetragen. Korrekturen, z. B. bei Läufern sind ab jetzt so gut wie unmöglich. Nach kurzer Trocknungszeit kann dann sofort der Klarlack auflackiert werden. Je nach Anspruch kann man zweimal Klarlack lackieren, der Glanz und die Farbtiefe werden dann noch besser.
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Variante B: 2- Komponenten- PUR- Decklack in Wunschfarbe Der Decklack wird ebenfalls gleichmäßig und deckend aufgetragen. Auch hier ist ein zweimaliger Auftrag möglich. Bei dieser Variante könnte man, nach der Trocknung, mit nassem 1200er Schleifpapier noch leichte Korrekturen vornehmen und danach erneut lackieren.
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Oberflächenfinish Sollte man in der letzten Lackschicht kleinere Einschlüsse von Staub haben, so lassen sich diese Einschlüsse, wenn sie klein sind, einfach mit Polierpaste und Poliergerät auspolieren. Vor dem Polieren sollte man der Lackschicht aber ruhig 5 Tage bei mindestens 20 °C Zeit lassen, um vollständig durchzuhärten.
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Alternativen Bei der Außenlackierung sehe ich keinerlei haltbare Alternativen. Von einer Lackierung mit einem lufttrocknenden, 1- Komponenten Kunstharzlack kann ich nur dringend abraten, da diese Systeme nicht beständig sind gegen Benzin, bei Erwärmung wieder weich werden und zusätzlich relativ schnell den Glanz verlieren. Einige der verwendeten Produkte sind mittlerweile wasserverdünnbar erhältlich. Eine gute Sache, wenn man mit den Produkten umgehen kann. Ich finde diese Produkte für den Profi fantastisch, denke aber, dass ein Heimwerker, der nicht jeden Tag damit umgeht, mit den Produkten seine liebe Not haben wird und kein wirklich gutes Ergebnis erzielen kann. Daher empfehle ich den Selbermachern Produkte auf Lösemittelbasis. Die Entsorgung der Lackreste und Verdünnungen ist Heute in Kleinmengen, für jeden Verbraucher, bei den Städten, ohne Probleme und meist auch ohne Kosten möglich. Also nutzt bitte diese Möglichkeit und denkt auch an Euch und benutzt bitte, wo es geht, Gummi- Handschuhe.
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Anmerkung Wie Ihr sicher verstehen könnt, kann ich auch für diese Beschichtung natürlich keine Garantie übernehmen, da der Erfolg ganz stark von der Vorreinigung, der Vorarbeit und Eurem Geschick abhängt. Deshalb tut Euch den Gefallen und spart nicht an Zeit bei der Vorbereitung. Und versucht Eure Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Einige der beschriebenen Abläufe klingen einfach, sind es aber nicht! Lackierer ist immer noch ein Ausbildungsberuf und das nicht ohne Grund! Manchmal ist es unterm Strich preiswerter, den Fachmann etwas machen zu lassen. Solltet Ihr wieder Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Materials haben, meldet Euch bei mir, ich kann Euch Bezugsquellen in eurer Nähe nennen. |
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